Business Class. Meist deutlich teurer als ein Economy-Ticket, lohnt sich dieser Luxus nicht für jeden. Wer aber doch einmal tiefer in die Tasche greift, möchte auch bekommen wofür gezahlt wurde: Luxus, Komfort und erstklassigen Service.
Je nach Airline können die angebotenen Annehmlichkeiten verschieden sein – welche Airlines wirklich überzeugen, haben die COLUMBUS Reiseexpert:innen Christoph, Eva-Maria, Marko, Harald, Michael, Franziska und Mario im Business Class Vergleich exklusiv für Sie getestet.
Die Testberichte beziehen sich – soweit nicht anders angegeben – auf Langstreckenflüge bei der jeweiligen Airline.
Sitze |
Lieflat, 193x66 cm |
Bildschirm |
18” |
Catering |
Turkish Do&Co & Flying Chef |
Amenity-Kit |
Ferragamo |
Gepäck |
Max. 32 kg – Menge unterschiedlich je nach Strecke |
Die COLUMBUS Reiseexpert:innen sind sich einig: das Businessclass-Angebot der Turkish ist einwandfrei. Überzeugen konnte nicht nur das exzellente Essen in Do&Co Qualität mit Flying Chef an Bord, sondern auch die geräumigen und bequemen Sitze und das zuvorkommende Service der Flugbegleiter:innen. Besonders gut gefiel, dass man beim Liegen mit den Füßen nicht unter den Vordersitz rutschen muss, was bei vielen anderen Airlines der Fall ist.
Je nach Flugzeug ist die Bestuhlung unterschiedlich. Bei den Airbus A330 Modellen findet man eine 2x2x2 Bestuhlung, bei den Boeing 777 Modellen gibt es die 2x3x2 Konfiguration. Fliegt man hingegen mit einem Airbus A350 oder einer Boeing 787 handelt es sich ausschließlich um Einzelsitze. Möchte man z. B. mit Partner:in “nebeneinander” sitzen, muss man dann die Mittelsitze wählen.
Das Amenity Kit von Ferragamo war ebenfalls sehr willkommen und macht einen hochwertigen Eindruck.
Auch die Business Class Lounge in Istanbul überzeugt. Hier findet man nicht die üblichen Töpfe mit warmgehaltenem Essen, sondern die Speisen werden auf Wunsch frisch zubereitet. Es gibt sowohl regionale Spezialitäten als auch internationale Gerichte.
Auch Entertainment gibt es reichlich: Golfsimulator, Carrera Rennbahn und bei längeren Aufenthalten ein eigenes Tageszimmer. Aber auch für kürzere Aufenthalte gibt es ein praktisches Feature: verschließbare Gepäckaufbewahrungsfächer. So muss man den Trolley nicht die ganze Zeit mitschleppen.
Sitze |
Lieflat, knapp 2m |
Bildschirm |
18” |
Catering |
Do&Co & Flying Chef |
Amenity-Kit |
k.A. |
Gepäck |
2 Handgepäck à 8kg 2 Koffer à 32 kg |
Natürlich darf auch unsere Heimatfluglinie – die AUA – nicht fehlen. Auch hier haben unsere Kolleg:innen ausgiebig getestet.
Besonders gut gefällt bei der AUA der Flying Chef, der für ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis sorgt, sowie der exzellente Service und die herzliche Gastfreundschaft der Flugbegleiterinnen. Ebenfalls ein Plus: der “Coffeehouse Service in the Skies”, bei dem man Wiener Spezialitäten wie einen Einspänner oder eine Melange bekommt.
Aktuell fliegen die Maschinen mit einer 1x2x1 (767 / 777 / 787) oder 2x2x2 (777) Bestuhlung.
Gut ist, dass die Austrian nun einige zusätzliche Dreamliner (Boeing 787) in ihre Flotte aufnimmt. Die aktuellen Maschinen sind mit 20-25 Jahren leider nicht mehr die jüngsten und das merkt man auch bei den Businessclass Sitzen. Sie sind etwas kleiner und weniger bequem als z. B. eine Emirates Business Class und auch die Bildschirme sind etwas kleiner. Dafür punktet die AUA von Wien aus mit Direktflügen ohne Umstieg z. B. nach Mauritius oder auf die Seychellen.
Eine Kollegin hatte bereits Gelegenheit den neuen Dreamliner der Austrian zu testen und ist sehr zufrieden. Durch die 1x2x1 Bestuhlung hat jeder Sitzplatz einen eigenen Zugang zum Gang. Die 787 bietet deutlich mehr Stauraum für Handgepäck als andere Modelle und die großen Fenster können elektrisch verdunkelt werden. Die Sitze sind sehr bequem, mit schönem großem Bildschirm und die Maschinen sind generell angenehm leise.
Ein wesentlicher Schmerzpunkt ist allerdings das Loungeangebot. Die AUA Business Lounge in Terminal 3 ist für den Hub Wien kein besonderes Schmuckstück. Sie ist sehr klein und bietet nur die absolut nötige Ausstattung.
Sogar die Vienna Lounge, für Passagiere, die von Terminal 1 abfliegen ist in vieler Hinsicht besser und bietet eine Dachterrasse.
Wer wirklichen Luxus möchte, sollte in Wien lieber das VIP-Terminal buchen. Bei diesem kommt man mit dem Trubel des Flughafens nicht in Berührung und genießt eine eigene Security, sowohl individuellen Transfer zum Flugzeug.
Sitze |
Lieflat, 201x52 cm |
Bildschirm |
16” (777/A340) 12” (A330) |
Catering |
Kreiert von regionalen Spitzenköchen |
Amenity-Kit |
Victorinox |
Gepäck |
2 Handgepäck à 8kg 2 Koffer à 32 kg |
Bei der Swiss sollte man nach Möglichkeit die Boeing 777 als Fluggerät bevorzugen. Sie verfügt über die aktuell beste Ausstattung der Flotte.
Auch die Schweizer überzeugen – egal auf welchem Fluggerät - auf jeden Fall durch ihre herzliche Gastfreundschaft, sowie Pünktlichkeit, auf die man sich verlassen kann.
Sitze |
Je nach Flugzeugtyp unterschiedlich aber immer Lieflat und mit Minibar ausgestattet |
Bildschirm |
23” |
Catering |
Große Auswahl an Cocktails, edlen Weinen und Spiritousen. Im A380 zusätzlich die Onboard Lounge zum Socializing bei Getränken und Canapés. |
Amenity-Kit |
Bulgari |
Gepäck |
40 kg insgesamt (manche Destinationen 2 Koffer à 32 kg) |
Emirates hat eine sehr große Flotte, darunter die größte Airbus A380 Flotte weltweit. Dies führt dazu, dass das Businessclass-Produkt nicht einheitlich ist. Je nachdem, welche Maschine man erwischt, kann das Reiseerlebnis sehr unterschiedlich sein.
Die älteren Maschinen sind im Interieur sehr prunkvoll, sie bedienen eher arabische Geschmäcker. Modernere Maschinen sind eher auf den europäischen Geschmack zugeschnitten, heller und weniger prunkvoll.
Da die Maschinen auch oft kurzfristig ausgetauscht werden ist es schwer vorherzusagen, welche Maschine man letztendlich bekommen wird.
Insgesamt sind aber sowohl die Sitze, das Essen, das Amenity Kit, als auch der sehr zuvorkommende Service sehr zu empfehlen.
Beim A380 findet man zudem einen eigenen Barbereich. Dieser ermöglicht zwangloses Plaudern, ohne schlafende Passagiere zu stören, sowie die Möglichkeit eines temporären Ortswechsels – ein ungewohnter Luxus in einem Flugzeug.
Die Lounge in Dubai ist riesig, sie nimmt den gesamten Stock ein, und spielt alle Stücke.
Auch ein nettes Feature: Emirates Chauffeur-Drive. Bucht man ein Businessclass Ticket (nicht Businessclass Saver), wird man in einem bestimmten Umkreis (in Wien sind es 50 km) von zu Hause abgeholt und zum Flughafen gebracht. Auch im Zielgebiet wird man zur Wunschadresse transferiert.
Sitze |
k.A. |
Bildschirm |
k.A. |
Catering |
Traditionelle äthiopische Gerichte verfügbar |
Amenity-Kit |
k.A. |
Gepäck |
2 Handgepäck à 7 kg 3 Koffer à 23 kg |
Ethiopian Airlines bringt in ihrem Businessclass Angebot sehr viel äthiopische Kultur mit. Es gibt viele regionale Speisen und Getränke zur Auswahl und in der Lounge in Addis Abeba wird im Eingangsbereich frischer äthiopischer Kaffee zeremoniell zubereitet.
Im Vergleich zu anderen Airlines ist die Businessclass bei Ehtiopian sogar recht leistbar – man merkt aber auch einen Unterschied beim Service. Mit der Gastfreundschaft der Austrian kann hier nicht mitgehalten werden.
Bei der Flugzeugausstattung kommt es, wie so oft, auf das Fluggerät an. Die schlechtesten Sitze findet man bei der Ethiopian auf den Boeing 777 und einigen älteren Boeing 787. Diese sind recht alte Modelle, die noch keine komplett flache Liegefläche anbieten, sondern Angle Flat Sitze, also Liegemöglichkeit mit leichter Neigung. Die neueren Boeing 787 der Ethiopian sind bereits mit Lie-flat Sitzen ausgestattet Im Vorhinein ist leider nicht einzusehen, welche Maschine verwendet wird und auch die Seatmaps geben keinen Hinweis darauf.
Die Lounge in Addis Abeba ist riesig, bietet sehr viele Sitzplätze und verschiedenste Speisen. Außerdem gibt es Zugang zu Duschen. Sie ist sehr modern und erst vor Kurzem renoviert worden, leider ist sie für die stark wachsende Airline schon wieder zu klein. Zu Stoßzeiten kommt es daher auch immer wieder zu einem Sitzplatzmangel.
Sitze |
Lieflat 200x55 cm (777, 787) |
Bildschirm |
k.A. |
Catering |
k.A. |
Amenity-Kit |
Aotea |
Gepäck |
2 Handgepäck ges. max. 14 kg 3 Koffer à 23 kg |
Air New Zealand hat ein einzigartiges Sitzkonzept. Hier gibt es bei einer 1x1x1 Bestuhlung nur Einzelsitze, die jeweils schräg zur Flugzeugmitte ausgerichtet sind. Dadurch entstehen allerdings einige sonderbare Gegebenheiten. So kann man bei keinem einzigen Sitz den Blick aus dem Fenster genießen.
Bei den J und K Sitzen erinnerte das Flair unsere Kolleg:innen ein wenig an ein Nagelstudio, da sich die Passagiere gegenseitig ansehen. Auf den A Sitzen ist das etwas besser – man sieht nur zur Rückenlehne der J Sitze und hat zumindest kein “Gegenüber”.
Die Qualität der Speisen ist dafür aber einwandfrei und mit der Qualität der Do&Co Produkte vergleichbar. Die Portionen sind sogar so groß, dass unser Kollege beim besten Willen nicht aufessen konnte.
Sitze |
Lieflat, 183 cm (198 in Club Suite) |
Bildschirm |
12” (17” in Club Suite) |
Catering |
Do&Co |
Amenity-Kit |
The White Company |
Gepäck |
1 Handgepäck + Laptoptasche 2 Koffer à 32 kg |
Auf den meisten Maschinen hat die British nach wie vor einen alten Sitztyp verbaut. Die Sitze werden jedoch sukzessive ausgetauscht. Mit etwas Glück erwischt man einen der neuen lieflat seats in der 1x2x1 Bestuhlung. Sind die Sitze wie Ying & Yang angeordnet, handelt es sich um den alten Sitztyp.
Auch British setzt beim Catering auf Do&Co, verzichtet aber auf den Flying Chef.
Sitze |
Recaro Lie-flat seats (A330) |
Bildschirm |
k.A. |
Catering |
Focus on Portuguese products and traditional desserts, sustainably sourced |
Amenity-Kit |
Benamor |
Gepäck |
2 Handgepäck à 8kg 2 Koffer à 32 kg |
Bei der TAP bietet der Airbus A330 neo Einzelsitze mit sehr viel Privatsphäre für all diejenigen, denen Ruhe wichtig ist.
Leider lässt der Service zu wünschen übrig. Bei 3 von 4 Mahlzeiten (Hin- und Rückflug) wurde auf unseren Kollegen vergessen und auch seine Kaffeebestellung wurde nie gebracht.
Auch die Lounge in Lissabon ist mittelmäßig. Die Speisen sind solide, wenn auch nicht weltbewegend und sie ist insgesamt deutlich zu klein. Einziges Highlight: die Sportbar, bei der man die unterschiedlichsten Fußballspiele parallel ansehen kann.
Was trotz all dem für die TAP spricht, sind die angeflogenen Destinationen. Möchte man nach Südamerika, z. B. Brasilien, fliegen die meisten Airlines nur Rio de Janeiro oder São Paulo an, die TAP bietet hier deutlich mehr Auswahl.
Sitze |
Lieflat |
Bildschirm |
18” |
Catering |
k.A. |
Amenity-Kit |
k.A. |
Gepäck |
40 kg 2 Koffer à 32 kg (USA & Canada) |
Singapore Airlines und Qatar, wechseln sich regelmäßig als Skytrax Sieger für die beste Businessclass weltweit ab. Zurecht. Die Sitze sind sehr schön und breit – das Interieur trifft den europäischen Geschmack.
Besonders im Airbus A380 gibt es ein interessantes Feature. Die Mittelsitze können nicht nur jeweils zu einem Bett, sondern auch zu einem Doppelbett kombiniert werden.
Von der Business zur First Class gibt es hier noch einmal einen Quantensprung. Man bekommt Sitz und Bett oder sogar 2 Sitze mit Doppelbett, wenn man gemeinsam mit Partner:in reist.
Auch die SilverKris Lounge, welche frisch renoviert ist, überzeugt unsere Kolleg:innen.
Sitze |
k.A. |
Bildschirm |
k.A. |
Catering |
focus on local fresh and in season ingredients |
Amenity-Kit |
Diptyque |
Gepäck |
2 Handgepäck ges. 15 kg 40 kg oder 2x32 kg |
Qatar bietet als eigenes Produkt die Q Suite an. Keine Frage – wenn die Q Suite an Bord ist, fühlt man sich schon in der Business Class ein wenig so, als würde man die First Class erleben.
Leider wechselt Qatar sehr oft Flugzeuge und auch wenn man die Q Suite gebucht hat, gibt es keine Garantie, dass man diese letztlich auch genießen kann.
Sitze |
Lieflat, 200 cm |
Bildschirm |
18” |
Catering |
Do&Co & Flying Chef |
Amenity-Kit |
Phenomé |
Gepäck |
2x9 kg oder 1x12 kg je nach Destination 3 Koffer à 32 kg |
Auf der Langstrecke bietet die LOT eine 2x2x2 Konfiguration, in Fliegern mit dem Lieflat-Sitz hat man hier, genau wie bei Ethiopian den Auralight Sitz verbaut.
Besonders preislich ist die LOT unschlagbar – sie ist meist deutlich günstiger als die Konkurrenz. Der Service ist dafür auch nichts Besonderes, dafür ist das Umsteigen angenehm. Warschau als Hub ist ein kleiner und übersichtlicher Flughafen, sodass man nur kurze Wege hat und schnell umsteigen kann.
Die Lounge vor Ort ist nichts Besonderes, bietet aber das Nötigste. Da der Aufenthalt vor Ort meist recht kurz ist, empfindet unser Kollege die Lounge als völlig ausreichend.
Sitze |
k.A. |
Bildschirm |
10,4” (A330-200) 15,4” (A330-300) |
Catering |
k.A. |
Amenity-Kit |
Giorgio Armani |
Gepäck |
2 Handgepäck à 7kg 2 Koffer à 32 kg |
Die Businessclass der EVA Air empfinden unsere Kolleg:innen als gut. Der Amenity Kit ist gut und sowohl Essen als auch Service sind passabel. Warum nur passabel? Es fehlt das Wissen über das eigene Produkt - so hat ein Kollege nachgefragt, welche Weiß- und Rotweine es gibt und bekam zur Antwort “white wine Germany, red wine France”.
Auf der Boeing 787 liegt es sich zwar recht bequem – die Füße sind allerdings unter dem Sitz des Vordersitzes untergebracht, was besonders für große Personen oder Leute, die sich gerne umdrehen, beengend ist.
Die Lounge in Taipei ist deutlich zu klein – sie ist funktionell, hat aber weder ein besonderes Ambiente noch sonst besondere Annehmlichkeiten.
Je nachdem ob Sie allein reisen, mit Familie in den Urlaub fahren oder eine Geschäftsreise unternehmen – nicht immer ist jedes Produkt genau das Richtige für Sie.
Unsere COLUMBUS Reiseexpert:innen beraten Sie gerne persönlich in einer unserer Filialen, welches Produkt für Sie am besten ist, damit Ihre Reise möglichst angenehm wird.