Verwegene Piratinnen, mystische Festungen, Trolle und viel „Lebenswasser“ in Form von Whiskey, Guinness und Gin erwarten Sie auf der grünen Insel mit dem einzigartigen Charme, der zu einem guten Teil der herben aber am Ende liebenswerten Mentalität der Einwohner zu verdanken ist. Auf den ersten Blick ein recht eigenartiges Völkchen, aber spätestens ab dem zweiten Pint im Pub ist man der Faszination Irlands bereits erlegen.
Alte Klöster und verwunschene Buchten machen den besonderen Reiz des Landes aus, scheint es doch, als würden die Elfen und Leprechaun-Trolle um jede Ecke schauen, um den Besucher zu necken oder ihn in ihr nebulöses Reich zu entführen.
Der Leprechaun ist neben Harfe und Kleeblatt das wohl bekannteste Wahrzeichen Irlands. Der irische Kobold ist in den Legenden der Grünen Insel tief verwurzelt und gilt als "Schuhmacher der Feen". Außerdem hortet er Goldmünzen, die er am Ende des Regenbogens versteckt....
Legenden wie die jener berühmt-berüchtigten Piratin Grace O’Malley, die im 16. Jahrhundert zur Clanchefin in der Grafschaft Mayo aufgestiegen ist, werden nach wie vor jedem Kleinkind als Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Es ranken sich viele Mythen und Sagen um Grace, ob aber daher auch der Brauch von ihr abstammt, dass am 6. Jänner alle Männer die Hausarbeit übernehmen müssen, ist unbewiesen.
Es ist schwer „must sees“ für Irland festzulegen, außer natürlich die Cliffs of Moher und den Connemara Nationalpark, der zugleich das Land der Berge, Seen und Moore ist. Wir würden aber dann (natürlich) wertfrei Trim Castle nominieren, das größte und beeindruckendste anglo-normannische Schloss in Irland, in dem auch einige Szenen des Filmes „Braveheart“ gedreht wurden.
Neben der landschaftlichen Schönheit und den monumentalen Zeitzeugen einer fast 9.000-jährigen Geschichte – die erste Besiedlung begann, sage und schreibe, etwa 7.000 vor Christus durch keltische Einwanderer – erlebt man in Irland aber vor allem auch eine Insel und eine Nation voller Lebensfreude, die trotz aller historisch einschneidenden Ereignisse nun ihre stolze Identität gefunden hat
Sláínte and goile maith!
Im Gegensatz zu dem hartnäckigen Gerücht, Iren ernährten sich ausschließlich von Guinness, Whiskey und Black Pudding, hat sich auch kulinarisch einiges getan in den letzten Jahren. Die Sorge, in Irland mit nichts als Irish Stew kulinarisch zu stranden, können wir Ihnen also nehmen, denn viele von den dereinst in die Weite Welt ausgezogenen Chefs sind nach ihren Lehrjahren zurückgekommen. Und ebenso viele, wenn nicht sogar mehr, haben die traditionelle irische Küche vor Ort weiterentwickelt. Eine davon ist Shauna Kelly, die in „Kelly’s Kitchen“ in Newport ausgesprochen kreative und köstliche Neuinterpretationen irischer Tradition serviert, wie „Wild Atlantic Way Black Pudding & Butternut Squash Lasagne“. Die Website von Good Food Ireland wird Sie überraschen und hungrig machen! Das Motto ist einfach und hält was es verspricht: „For everyone who simply loves good local food“.
Vorschauen und Vorlesen
„Lang lebe Ned Devine!“ In der Filmkomödie täuscht das irische verschlafene 52-Seelen-Dorf Tulaigh Mhór das Weiterleben des Lottogewinners Ned Devine vor, der offenbar vor Schreck noch während der Ziehung vor seinem Fernseher das Zeitliche gesegnet hat – mit dem Gewinnschein in der Hand. Damit der Gewinn nicht verfällt, wird nun mit viel skurriler Kreativität der angereiste Vertreter der Lottogesellschaft hinters Licht geführt um das Geld für die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Ganz nach dem Motto: „Im Spiel um das Glück zählt nicht wer gewinnt oder verliert, sondern wer kassiert.“
Ergänzend dazu empfehlen wir den etwas anderen Reiseführer "Gebrauchsanweisung für Irland". Ralf Sotscheck untersucht humorvoll den Flecken Erde mit den wohl meisten Klischees pro Quadratmeter: Viel Regen, schwarzes Bier, Bingohallen, fast nur sommersprossige „Rotschöpfe“ mit Hauptwohnsitz im Pub, doppelt so viele Schafe wie Menschen und daher haben diese auch immer Vorrang.
Und Krimifreunden sei die Grace O’Malley Krimi-Reihe sehr ans Herz gelegt. Die Götter, Sagen und Legenden Irlands sind dabei genauso Thema, wie das nach wie vor aktuelle Problem des Glaubenskonflikts auf der Insel.