Unsere Mitarbeiterin Sigrid Brunner hat auf den Seychellen einige Inseln und Hotels besichtigt und berichtet hier vom kleinen Paradies im Indischen Ozean.
März 2022
Freitagabend Treffpunkt am Flughafen Wien. Unsere kleine Gruppe von 6 Personen hat sich schnell gefunden. Dank unserer Begleitung von Aviareps, können wir am Businessschalter von Ethiopian Airlines gemütlich einchecken – auch wenn auf der Strecke Wien – Addis Abeba kein Upgrade möglich ist, da die Maschine voll ist. Gut so, die Zeiten werden also auch für Fernreisen wieder besser. Auch die Economyclass in der modernen Maschine ist vollkommen in Ordnung, das Essen sogar exzellent im Gegensatz zu meinem letzten Flug, da hatte ich das Essen nicht so gut in Erinnerung.
Die Flugzeit bis Addis Abeba ist mit knapp 6,5 Stunden auch erträglich, trotzdem ist die Pause bis zum Weiterflug willkommen. Vor allem weil wir sie in der Shebamiles Lounge verbringen können. Diese ist Gästen der Businessclass vorbehalten. Der Flughafen verfügt aber auch über eine Lounge, die man vor Ort bezahlen kann – ist bei den oft langen Umsteigezeiten eine gute Option auch für Economy Gäste.
Die zweite Strecke dürfen wir dann alle in der Businessclass sitzen und uns vom wirklich hervorragenden Service an Bord selbst überzeugen.
Wir landen nach knapp 4 Stunden pünktlich in Mahé und werden sehr herzlich am Flughafen von unserer Partneragentur empfangen. Der Flughafen ist überschaubar, ein Schalter für den Geldwechsel ist vorhanden, und wir tauschen unsere Euros gegen wunderschön bedruckte Seychellen Rupies. Die Einreise verläuft auch problemlos und schnell - man geht durch einen Temperaturscan, das Einreiseformular wird nur stichprobenartig gecheckt und bei der Passkontrolle bekommen wir einen sehr hübschen Stempel in Form der Coco de Mer. Alles sehr entspannt.
Per Bus werden wir zu unserer ersten Station gebracht. Das 5* Hotel Constance Ephelia wird uns für heute beherbergen – und das nicht schlecht. Mein Zimmer ist ebenerdig mit einer großen Terrasse die direkt in den wunderschönen Garten führt, ein paar Schritte vom Südstrand entfernt. Die Anlage ist sehr weitläufig und wir sind froh über die Buggies, die unermüdlich zwischen den verschiedenen Teilen der Anlage pendeln und die Gäste bequem von A nach B bringen. Zu empfehlen ist in jedem Fall eines der Spezialitätenrestaurants für den einen oder anderen Abend zu buchen, das Essen ist sensationell. Das Hotel verfügt über zwei wunderschöne Strände. Der Südstrand ist bei Ebbe aber nicht gut zum Schwimmen geeignet, dafür gibt es dann den Nordstrand, wo auch diverse Wassersportaktivitäten angeboten werden.
Am nächsten Tag geht es schon weiter. Wir fahren zur Cat Cocos Anlegestelle und besteigen die Fähre nach Praslin. Alles ist bestens organisiert, unsere Koffer werden separat eingecheckt und wir suchen uns einen Sitzplatz auf der anscheinend komplett ausgebuchten Fähre. Für alle Reisenden, die direkt nach Ankunft in Mahé nach Praslin weiterreisen sei noch erwähnt, dass die letzte Fähre um 16:30 Uhr geht, also je nach Ankunftszeit muss eventuell eine Nacht auf Mahé oder ein Flugtransfer gebucht werden.
Bei strahlendem Sonnenschein und relativ ruhiger See (das ist nicht immer so – Seefest sollt man für die ca. 1-stündige Fahrt schon sein, vor allem in den Sommermonaten ist es sehr windig) erreichen wir Praslin und seine weißen Strände mit türkisblauem Wasser – genau so habe ich mir die Seychellen vorgestellt.
Zunächst stehen ein paar Hotelbesichtigungen auf dem Programm. Das L’Archipel ist eines der wenigen, noch familiengeführten Hotels. Eine wirklich schöne, kleine 4* Anlage, mit exzellentem Essen und einem wunderschönen Strand. Sehr empfehlenswert für Gäste die es ruhig mögen, nicht zu viel ausgeben wollen, aber auf einen gewissen Standard nicht verzichten möchten.
Das Acajou Beach Resort ist ein gepflegtes und gemütliches Hotel, direkt an der Cote D’Or. Kürzlich wurde die Anlage erweitert um Deluxe Beachfront Bungalows direkt am Strand.
Danach fahren wir zum „Vallee de Mai“ um die weltberühmten Coco de Mer Palmen zu bestaunen. Die wahrhaft riesigen Palmen mit ihren ebenfalls riesigen, sehr speziell geformten Kokosnüssen sind endemisch, das heißt sie kommen nur hier und noch auf einer Handvoll anderer Inseln des Archipels vor. Sie sind natürlich streng geschützt. Aus den leeren Kokosnüssen werden aber verschiedenste Kunstgegenstände gefertigt, die man auch kaufen kann.
Übernachten dürfen wir heute im luxuriösen Raffles Seychelles. Unsere Villen mit privatem Pool und sensationeller Aussicht über die Bucht gehören mit zu den luxuriösesten Unterkünften, die ich jemals bewohnen durfte. Die Anlage ist in den Hang gebaut, wer also nicht gut zu Fuß ist, vor allem bergauf, ist wieder auf die Golf-Buggies angewiesen, die man aber jederzeit telefonisch an der Rezeption zum Zimmer beordern kann, das funktioniert reibungslos. Hier kommen wir auch erstmals in Kontakt mit den berühmten Riesenschildkröten. Es gibt ein Gehege wo mehrere von den Tieren leben und in der Hoffnung auf Futter auch sehr zutraulich werden.
La Digue wird heute erkundet – und wieder erwarten uns noch schönere Strände, noch klareres Wasser. Am besten bewegt man sich hier per Fahrrad fort. Bei der Ankunft am Hafen kann man diese für wenig Geld (ca. € 10/Tag) mieten und die flache Insel erkunden. Unser Ziel ist der L’Union Estate Park, eine ehemalige Kokosplantage. Unsere Reiseleiterin erklärt uns am praktischen Beispiel, wie die Kokosnüsse geerntet, geöffnet und weiterverarbeitet wurden. Danach haben wir etwas Freizeit am wohl berühmtesten Strand der Seychellen – dem Anse Source d’Argent. Nicht nur die Raffaello-Werbung wurde hier gedreht, auch zahlreiche andere Filme. Sicher einer der meistfotografierten Strände überhaupt. Der puderweiße Sand und die dunklen Granitfelsen im Kontrast zum türkisen Wasser sind aber auch ein Traumfotomotiv.
La Digue galt lange als „autofrei“ – das ist mittlerweile leider nicht mehr der Fall. Gerade in der Nähe des Hafens herrscht reges Treiben und es sind auch einige Autos unterwegs. Trotzdem ist hier alles ein bisschen entspannter, es gibt einige kleine Hotels und Gästehäuser, die einen unkomplizierten und landestypischen Aufenthalt ermöglichen. Genannt seien hier das Le Nautique und das Le Repaire Boutique Hotel, fünf Minuten Fahrradfahrt von der Anlegestelle des Jetty entfernt. Letzteres hat ein hervorragendes italienisches Restaurant – falls man einmal eine Abwechslung zu Fisch und Curry braucht.
Wer es etwas luxuriöser möchte, dem sei die Domaine de L’Orangeraie ans Herz gelegt. Der Hotelstrand ist zwar nicht so mein Fall, allerdings mangelt es auf der Insel ja nicht an schnell zu erreichenden Alternativen.
Am späten Nachmittag fahren wir zurück nach Praslin, wo wir unser Quartier heute im Constance Lemuria Resort beziehen. Das Hotel verfügt über einen 18-Loch Golfplatz, drei Strände, vier Restaurants und lässt auch sonst überhaupt keine Wünsche offen. Wir dürfen im The Diva Restaurant zu Abend essen, ein absolutes Highlight.
Bevor wir am nächsten Tag wieder auf die Hauptinsel zurückfahren, besichtigen wir noch einige Hotels auf Praslin. Die Indian Ocean Lodge direkt am Grande Anse, einem der längsten Strände der Insel ist ein absoluter Geheimtipp.Top-Lage aber zu einem erschwinglichen Preis. Die Zimmer sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber das Hotel wird heuer stückweise renoviert (die Lärmbelästigung wird auf ein Minimum reduziert, es ist kaum bemerkbar) und sobald die Zimmer in neuem Glanz erstrahlen, gibt es wirklich nichts mehr auszusetzen an dieser kleinen, aber feinen Anlage.
An der Cote D’Or sehen wir noch das Paradise Sun und das Le Duc de Praslin. Beides sehr schöne 4* Hotels direkt am wunderschönen, langen Strand. Letzteres punktet mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis und exklusiven Hilltop Villen, wenn man ganz für sich alleine bleiben möchte.
Zurück auf Mahé machen wir einen kurzen Rundgang durch die angeblich kleinste Hauptstadt der Welt – Victoria. Ein nettes Kolonialstädtchen mit einem kleinen Markt und dem einen oder anderen empfehlenswerten Restaurant, wie zum Beispiel dem Marie Antoinette mit typisch einheimischer, kreolischer Küche.
Übernachten werden wir heute im Fisherman’s Cove Resort am Beau Vallon Beach. Leider hat es mittlerweile keinen Strand mehr, der wurde komplett weggeschwemmt. Zum Schwimmen kann man den Strand des daneben gelegenen STORY Seychelles benützen, da alle Strände auf den Seychellen öffentlich sind – Standservice, Liegen usw. gibt es dann aber keine. Wer gerne viele Restaurants und Bars in der Umgebung zur Auswahl hat, ist auf der Beau Vallon Bay gut aufgehoben – mir persönlich sind die ruhigen Strandhotels auf Praslin etwas lieber. Aber die Inseln bieten eben für jeden Geschmack und für jeden Urlaubstyp das Richtige.
Heute dürfen wir noch eine weitere Insel besuchen. Silhouette Island mit dem einzigen Hotel, dem Hilton Labriz. Nach La Digue dachte ich, es kann nicht mehr schöner werden, den Strand vom Hilton Labriz finde ich persönlich allerdings noch schöner. Endlos lang und paradiesisch. Die Anlage erstreckt sich entlang des Strandes, daher ist es selbst von den in zweiter Reihe gelegenen Garden Villas nur ein Katzensprung nach vor zum Strand. Hier fühlen sich auch Familien sehr wohl, der flach abfallende Strand und die großzügigen Villen, die man auch mit Verbindungstür buchen kann, machen den Urlaub mit den Kleinen ganz entspannt.
Die Insel selbst kann man wandernd erkunden – einen Guide zu buchen ist allerdings sinnvoll, man kann sich im dichten Wald schon mal verlaufen.
Der letzte Tag ist angebrochen. Wir kehren zurück nach Mahé, die Fahrt dauert ca. eine halbe Stunde. Leider haben wir heute kein Glück mit dem Wetter. Es regnet den ganzen Tag. Das kommt zwar selten, aber doch ab und zu vor, wenn ein Zyklon über Mauritius fegt, dann kommen die Ausläufer des Sturms bis zu den Seychellen und lassen es 2-3 Tage regnen. Bei den anstehenden Hotelbesichtigungen müssen wir uns den Sonnenschein dazu also vorstellen. Das Anse Soleil Beachcomber bietet Self-catering Chalets und eine ungezwungene Atmosphäre. Die Einrichtung mutet mediterran an – die kleine Sandbucht direkt neben dem Hotel wirkt sogar bei Regenwetter noch einladend. Das Crown Beach Hotel an der Ostküste ist besonders für Gruppen geeignet und hat eine gute Infrastruktur in der Umgebung.
Das Carana Beach ist mein persönlicher Favorit heute. Freundliche, helle Einrichtung, ein sehr schöner Strand und wieder einmal wunderbares Essen mit freundlichem Service.
Zum Abschluss sehen wir auch noch die beiden Hilton Hotels auf Mahé, das Mango House und das Hilton Northolme. Exklusiver Service, großzügige Zimmer, kleine Badebuchten. So kann man beide Hotels beschreiben. Hier findet man nicht die paradiesischen langen Sandstrände, aber Ruhe und exzellenten Service.
Am nächsten Tag zu Mittag treten wir nun wieder die Heimreise an. Vorher machen wir noch einen Abstecher nach Eden Island, einer künstlich angelegten Insel vor Victoria. Wer einen späten Abflug hat, aber schon zum Mittag aus dem Hotel auschecken muss, kann hier noch den Nachmittag und Abend beim Shoppen und Essen verbringen. Ethiopian Airlines überrascht uns wieder mit einem Upgrade in die Businessclass und so können wir auch die Liegesitze auf dem nagelneuen Dreamliner ausprobieren. Die lange Umsteigezeit in Addis Abeba von fünf Stunden vergeht in der Lounge wieder recht schnell, egal ob man sie schlafend, lesend oder mit Essen und Trinken verbringen möchte.
Mein Fazit für die Seychellen: Die Inseln sind alle sehr unterschiedlich, ein Island-Hopping ist meiner Meinung nach ein Muss für jeden der das erste Mal dort ist. Dann kann man sich in Ruhe seine Lieblingsinsel für den zweiten Aufenthalt aussuchen. Und die Seychellen sind auch nicht nur eine Destination für Luxusurlauber, auch für das kleinere Urlaubsbudget sind tolle Unterkünfte zu finden und mit Ethiopian Airlines gibt es auch eine preisgünstige Anreisemöglichkeit. Es gibt also keine Ausrede mehr – machen Sie sich auf ins Paradies! Unseren Vorschlag fürs Inselhüpfen finden Sie Hier