Einmal im Jahr gehen alle Büroleiter:innen gemeinsam auf Reisen, um sich eine Destination höchstpersönlich anzusehen und natürlich auch um sich auszutauschen. Diesmal ging es nach Istanbul.
Die lebendige Stadt am Bosporus streckt sich über zwei Kontinente hinweg und vereint viele Kulturen an einem Ort. Kein Wunder, bei über 15 Millionen Einwohnern kommt schon was zusammen.
Jährlich kommen zu den 15 Millionen Einwohnern auch noch um die 20 Millionen Touristen hinzu. Man kann sich vorstellen, wie es da wuselt. Für Ruhesuchende ist die Metropole daher nicht unbedingt geeignet. Wer aber gerne vollkommen in andere Kulturen eintaucht, köstliches mediterranes Essen und ein wenig Trubel genießt, der wird sich in Istanbul wohlfühlen.
Für die Reise von Wien/München/Zürich nach Istanbul und retour waren wir mit Turkish Airlines unterwegs. Der neue A350 ist wirklich state-of-the-art und hat die Reise zu einem kurzweiligen Vergnügen gemacht.
In Istanbul angekommen sind wir auf einen Bus umgestiegen und schon ging es los durch den wilden Verkehr. Wer strikte Ordnung auf den Straßen gewohnt ist, sollte hier besser nicht selbst fahren, denn der Verkehr in Istanbul scheint allen möglichen Regeln zu folgen, nur nicht jenen der uns bekannten Straßenverkehrsordnung.
Unser Ziel? Der Stadtteil Örtakoy und das dortgelegene Hotel “Radisson Blu Bosphorus”. Gleich vorweg: Örtakoy ist auch als Vergnügungsviertel bekannt. Hier findet man viele junge Menschen, ein vibrierendes Nachtleben und großartige Restaurants und Bars. Es ist sicher nicht die ruhigste Gegend in Istanbul, möchte man sich allerdings unter die Einheimischen mischen ist es ideal. Besonders die Terrasse und der Frühstückssaal mit einmaligem Ausblick auf den Bosporus haben uns sehr gut gefallen.
Die unmittelbare Nähe zum Bosporus hat noch einen weiteren Vorteil. Mit der Fähre oder einem Wassertaxi ist man in Windeseile (und deutlich schneller als mit dem Auto) in der Altstadt, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Wenn man das erste Mal in Istanbul ist, darf ein Besuch des Taksim Platzes natürlich nicht fehlen. Hier kann man sich auch gleich die erste lokale Köstlichkeit gönnen: einen “Wet Burger” von Kızılkayalar. Der Islak Hamburger, wie er auf türkisch heißt, ist ein in speziell gewürzter Tomatensauce getränkter Burger und begeistert Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Wer lieber einen vegetarischen Snack genießen will, ist mit einem, über offenem Feuer gerösteten, Maiskolben gut beraten. Diese findet man überall bei den Straßenverkäufern.
Das Istanbuler Pendant zur Kärntner Straße in Wien ist die Istlikal Straße. Eine Fußgängerzone mit vielen internationalen und nationalen Geschäften und Jugendstilgebäuden zu beiden Seiten. Mittendrin fährt eine nostalgische alte Straßenbahn. Wir fanden besonders schön, dass man hier trotz des hohen Touristenaufkommens noch einheimische Geschäfte finden konnte. Es gab zwar auch diverse internationale Ketten, aber eben nicht nur.
Gleich hinter dem Taksim Platz liegt das Viertel Cihangir – das Künstlerviertel. Hier findet man eine Vielzahl lokaler Geschäfte mit teils handgemachten Waren. Die Gassen sind eng, ein wenig verwinkelt und unheimlich charmant. Hier hätten wir gerne noch mehr Zeit verbracht, doch der Hunger hat gerufen und so sind wir eingekehrt.
Unsere Wahl fiel auf das Tershane Restaurant, welches mit seinen riesigen (teilweise aufschiebbaren) Glasfenstern einen einzigartigen Ausblick auf den Bosporus, den Galata Tower, die Hagia Sophie und den Topkapi Palast ermöglicht. Genauso großartig wie der Ausblick ist auch das Essen – einheimische Spezialitäten in fine-dining Qualität.
Besonders bekannt ist das Restaurant für seine Mezze (Vorspeisen mit Fladenbrot serviert) und Kebab Spieße. Wer gerne Fleisch isst, ist mit einer gemischten Grillplatte ideal versorgt – so kann man Lamm-, Rind- und Hühnerspieße verkosten und muss sich nicht für eine Option entscheiden. Auch für Freunde der veganen und vegetarischen Küche gibt es hier Optionen, so war z. B. die Gegrillte Aubergine mit einer Tomaten-Paprika Sauce ein absolutes Gedicht.
Am nächsten Tag ging es früh los, denn wir hatten reichlich Sightseeing am Programm. Via Wassertaxi waren wir in unter 10 Minuten in der Altstadt, von wo aus wir uns mit einem kurzen Abstecher zur Blauen (Sultan-Ahmed) Moschee gleich Richtung Topkapi Palast aufgemacht haben.
Wie schon zuvor erwähnt, ist Istanbul bei Touristen sehr beliebt – entsprechend lang können die Schlangen beim Eingang der beliebtesten Sehenswürdigkeiten sein. Abhilfe schafft hier ein Reiseführer - in unserem Fall begleitete uns der geniale Hikmet Köksal, der nicht nur dafür sorgte, dass wir als Gruppe nirgends anstehen mussten, sondern auch ein wahrer Quell an Wissen über Geschichte, Land und Leute ist.
Den Palast zu erkunden war unglaublich spannend, auch wenn wir aufgrund der schieren Größe des Areals nicht alles besichtigen konnten. Wer alles sehen möchte, muss mindestens einen ganzen Tag einplanen. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist ein Besuch in der Schatzkammer. Hier findet man Juwelen von enormer Größe und Vielzahl, darunter nicht nur eine Kiste voller Smaragde, sondern auch den Löffelmacher Diamant (Kasikci Elmasi). Dieser 86 Karat große Diamant ist etwa so groß wie ein Ei, in Silber gefasst und mit 49 Brillianten umhüllt. Er gehört zu den 15 größten Diamanten der Welt.
Neben den prunkvollen Schätzen und Waffen kann man auch Gewänder besichtigen, die Männer, Frauen und Kinder damals trugen. Außerdem die persönliche Bibliothek des Sultans, die Kammer des kaiserlichen Rates, den Audienzsaal und viele wunderbare Pavillons und Lauben.
Für die Palastküchen und den Harem blieb uns leider nicht genug Zeit, doch wir kommen sicherlich wieder einmal her, um dieses Versäumnis nachzuholen.
Nach einer kurzen Pause, bei der wir uns mit mediterranen Köstlichkeiten stärken konnten, ging es weiter zur Hagia Sophia. Das ursprünglich als byzantinische Kirche erbaute Gebäude ist heute eine Moschee. Für die Damen heißt es also Kopf bedecken, für Herren mit kurzen Hosen gibt es eine Art Rock. Beides wird vor dem Eingang der Moschee zur Verfügung gestellt, man kann aber natürlich auch das eigene Kopftuch/Hijab nutzen.
Vor dem Eintritt in die Moschee sind zudem die Schuhe auszuziehen. Das liegt daran, dass Moscheen üblicherweise mit Teppichen ausgelegt sind, welche sauber bleiben sollen. Für Gläubige hat es auch damit zu tun, Allah sauber gegenüberzutreten - hierfür gibt es auch rituelle Waschungen.
Die Hagia Sophia selbst beeindruckt mit unglaublicher Architektur und Detailreichtum. Unser Reiseführer Hikmet hat uns ein wenig über die Geschichte des Islam erzählt, z. B. wie es zur Teilung der Schiiten und Sunniten kam. Wir hätten uns hier sicherlich noch einige Stunden aufhalten können, nur um alle Details und Eindrücke wirklich aufzunehmen. Doch wie das so ist, wenn man nur begrenzte Zeit hat, es ging weiter, und zwar zum Basar.
Betritt man den Basar beim 1. Tor landet man direkt in der Goldstraße. Schmuckliebhaber:innen kommen hier definitiv auf Ihre Kosten. In den rechts und links abzweigenden Gassen findet man allerdings auch Kleidung, Taschen, sowie Süßigkeiten und Gewürze.
Unser Reiseführer hat uns allerdings davon abgeraten, Süßigkeiten und Gewürze auf dem großen Basar zu kaufen, da die Preise hier aufgrund der zahlreichen Touristen deutlich höher sind.
Er hat uns stattdessen den Gewürzbasar empfohlen, ein deutlich kleinerer Basar, der auch von Einheimischen frequentiert wird und mit deutlich niedrigeren Preisen lockt. Hier findet man verschiedenste Tees, Gewürze und Trockenfrüchte. Hier haben wir so richtig zugeschlagen und jedes Stückchen Platz in unseren Koffern mit Naschereien aufgefüllt.
Bevor wir unseren müden Füßen eine Pause gegönnt haben, sind wir noch in die Gewölbe der unterirdischen Zisterne hinabgestiegen. Auch hier ist die Schlange sehr lang und der Eintritt im Rahmen einer Gruppe sehr zu empfehlen. Außerdem gibt es in der Zisterne selbst kaum Informationstafeln. So ist es besonders angenehm, jemanden mit entsprechendem Know-How dabei zu haben. Wer die Zisterne einmal ohne andere Touristen erleben möchte, sollte am besten im Februar gleich zu Beginn der Öffnungszeiten vorbeikommen. Dann ist es hier so ruhig, dass man das Wasser von der Decke tropfen hören kann.
Nachdem wir uns im Hotel wieder frischgemacht haben, sind wir zum benachbarten Restaurant Ruby gegangen. Hier findet man eine Mischung aus türkischen und italienischen Köstlichkeiten. Auf der Terrasse diniert man hier in einzigartiger Atmosphäre mit Blick direkt auf den Bosporus. Spätabends verwandelt sich das Restaurant dann in eine Diskothek.
Unser letzter Tag diente primär geschäftlichen Themen, die wir mit Blick auf den Bosporus umso lieber besprochen haben.
Danach ging es auch schon zum Flughafen, wo wir auf Einladung von Turkish Airlines die Business Lounge erkunden und die Köstlichkeiten vor Ort genießen durften. Die Lounge in Istanbul unterscheidet sich von vielen anderen, indem die Gerichte nicht wie so oft vorgekocht werden, sondern frisch vor Ort à la minute zubereitet werden. Man findet hier von nationalen bis hin zu internationalen Gerichten alles, was das Herz begehrt.
Istanbul ist eine wirklich tolle, lebendige Stadt und zurecht als Urlaubsziel beliebt, wir empfehlen mindestens 4-5 Tage hier zu verbringen, um wirklich alle Sehenswürdigkeiten mit Muße besichtigen zu können.
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